Die Neuedition von Nancy Cunards 1934 erstmals publizierter, legendärer Negro-Anthologie ist ein Buch, das die
Vergangenheit und Gegenwart hervorragend verbindet und von so tragischer Relevanz ist. Erschienen als 855-seitiger Koloss, fand die vielfältige Kunst-Sammlung im Original leider kein breites
Publikum. Zudem fielen fast alle Originalausgaben den deutschen Bombenangriffen auf London zum Opfer.
Von afroamerikanischer und kreolischer Sprache über Glaube, Tanz und besondere Rituale, zeichnen die in der Sammlung enthaltenen
Essays, Gedichte und Prosa ein Bild der Kultur in der afrikanischen Diaspora mit lebhafter Ausdruckskraft. Anhand von dokumentarischen Texten nebst
Protestsongs und sozialistischen Kampfreden bilden die Beiträge ein höchst relevantes Bild einer frühen Bürgerrechtsbewegung.
Unter den Autoren befinden sich Größen der Harlem-Renaissance und Moderne wie Langston Hughes, Zora Neale Hurston und Countee Cullen und William Carlos Williams.
Diese Neuedition des Musikjournalisten und Kulturpublizisten Karl Bruckmaier enthält 30 ausgewählte Texte und macht sie in seiner
Übersetzung zusammen mit Isabella Bruckmaier erstmals auf Deutsch zugänglich.
Ein frühes Testament der beeindruckenden Fülle afrikanischer, afroamerikanischer und karibischer Kunst. Damals wie heute ein historisches Black-Pride-Dokument, ein Muss für alle, die die kraftvolle Vielfalt der Kunst feiern und ein großartiges Statement für Pluralität und Anti-Rassismus.
„Wo nur auf dieser Welt
Finde ich einen Ort,
der nicht im langen,
weißen Schatten liegt?“
Langston Hughes
Mit Negro veröffentliche die wohlhabende Erbin, Poetin und Exzentrikerin Nancy Cunard 1934 eine außergewöhnliche Anthologie: eine ehrgeizige Sammlung, eine nie gesehene Vielfalt an Essays, Lyrik und Musik überwiegend schwarzer Künstler, die sich der afrikanischen, afroamerikanischen und karibischen Kultur widmet.
Zu den Autoren gehörten Ikonen der Harlem-Renaissance und Moderne wie Langston Hughes, Zora Neale Hurston und Countee Cullen
und William Carlos Williams. Außerdem beteiligten sich zahlreiche bekannte Autoren, die schon damals öffentlich gegen rassistische Unterdrückung eintraten, unter ihnen etwa der Soziologe
W. E. B. Du Bois.
2020: Der Musikjournalist und Kulturpublizist Karl Bruckmaier widmete sich Jahrzehnte seines Lebens der Ausdruckskraft und Relevanz schwarzer Kultur innerhalb dessen, was wir Moderne nennen. Fasziniert von der Person Nancy Cunard und ihrer legendären Anthologie wählte er daraus 30 Texte aus und macht sie in seiner Übersetzung zusammen mit Isabella Bruckmaier erstmals auf Deutsch zugänglich.
Damals wie heute ein historisches Black-Pride-Dokument, ein Muss für alle, die die kraftvolle Vielfalt der
Kunst feiern und ein großartiges Statement für Pluralität und Anti-Rassismus
NANCY CUNARD (1896 – 1965) war britische Schriftstellerin, Verlegerin und Gesellschaftsaktivistin. Als einzige Tochter einer wohlhabenden Schifffahrtsfamilie setzte sie
einen Großteil ihres Erbes für den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus ein. Nach ihrer Heirat eines amerikanischen Jazz-Pianisten kämpfte sie leidenschaftlich für die Menschenrechte
vor allem Schwarzer. Ihre Anthologie „Negro“ erschien zuerst 1934 und war die erste umfassende Zusammenschau von Essays, Musik, Kunst und Literatur von Schwarzen aus allen Teilen der
Erde.
KARL BRUCKMAIER (*1956) moderiert seit
vielen Jahren musikjournalistische Sendungen im Bayerischen Rundfunk (Club 16, Zündfunk, Nachtmix). Seit 1981 schreibt er Pop-Kritiken für die Süddeutsche Zeitung. In einem anderen Leben ist der
Autor und Übersetzer auch preisgekrönter Hörspielregisseur, u.a. ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und dem Deutschen Hörbuchpreis. Zuletzt erschien OBI oder das Streben nach
Glück (zusammen mit Wilfried Petzi).
Karl Bruckmaier (Hg.)
“Nancy Cunards Negro”.
Illustriert mit Bildern des international renommierten Fotografen Olaf Unverzart
Ca. 250 Seiten, gebunden
25 Euro (D), 25,60 Euro (A)
ISBN-13: 978-3-96196-136-8
Kursbuch.edition.
Nancy Cunards Negro erscheint am 11. August 2020 in der Reihe kursbuch.edition. Die Kursbuch Kulturstiftung gGmbH wurde im Jahr 2017 gegründet und ist eine gemeinnützige Gesellschaft, deren Ziele insbesondere durch die Publikation des Periodikums „Kursbuch“ sowie der „kursbuch.edition“ verwirklicht werden. Darüber hinaus fördert die Kursbuch Kulturstiftung Projekte aus Wissenschaft, Kunst und Kultur in Eigeninitiative und in Partnerschaft mit anderen gemeinnützigen Organisationen.
„Nur wer offen ist für Antworten, die gegen die Intuition gehen, entdeckt die befreiende Kraft des guten Arguments als einzige Legitimation, Text zwischen zwei Buchdeckel zu bringen.“.
Stimmen
„Dieses Buch ist selbst ein Dokument der Moderne, es gibt nichts Vergleichbares.“ Jack Womack
„Ein großartiger Beitrag zur Kulturgeschichte der afrikanischen Diaspora im 20. Jahrhundert.“ Thabisile
Griffin
„Die ehrgeizigste Anthologie, die je über Schwarze versuchzt wurde.“ New York Times
„Ein posthumer Triumpf.“ Publishers Weekly
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Autor: Kursbuch Kulturstiftung; zusammengestellt von Gert Holle – 6.08.2020