Daniel Kehlmann, einer der profiliertesten deutschsprachigen Schriftsteller, hat am 9. Februar 2021 unter dem Titel „Mein Algorithmus und Ich“ über Künstliche Intelligenz und Kreativität gesprochen. In seiner Rede erzählt Kehlmann von einer experimentellen „Zusammenarbeit“ mit einem Algorithmus.
Im Februar 2020 reiste Daniel Kehlmann von New York ins Silicon Valley, wo man ihn eingeladen hatte, gemeinsam mit einer Künstlichen Intelligenz eine Kurzgeschichte zu verfassen. In »Mein Algorithmus und ich« erzählt er von dieser Reise und von seiner experimentellen »Zusammenarbeit« mit dem Algorithmus. Es wird viel über Künstliche Intelligenz und ihre Gefahren gesprochen, aber wie fühlt es sich tatsächlich an, mit einem hochentwickelten Programm dieser Art umzugehen? Was erlebt man, und was lässt sich daraus folgern? Daniel Kehlmann berichtet von einem Besuch in der Zukunft und von dem, was danach geschah.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren. Sein Roman »Die Vermessung der Welt« ist zu einem der erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit geworden, auch
sein Roman »Tyll« stand monatelang auf der Bestsellerliste und findet begeisterte Leserinnen und Leser im In- und Ausland. Daniel Kehlmann lebt zurzeit in Berlin und New York.
Daniel Kehlmann
Mein Algorithmus und ich
Stuttgarter Zukunftsrede
ISBN: 978-3-608-98480-4
12,00 EUR (D)
12,40 EUR (A)
Erscheinungsdatum: 20.03.2021
„Mein Algorithmus und Ich“ ist ursprünglich ein literarisch kunstvoll gestalteter Bericht über ein Experiment, das vor rund einem Jahr in Palo Alto im Silicon Valley als eine „Reise in die Zukunft“ begann. Sein Ziel: gemeinsam mit einer Künstlichen Intelligenz, dem Programm CTRL, eine Kurzgeschichte zu verfassen. Obwohl das Ziel des Experimentes nicht erreicht wurde, wie Kehlmann bereits zu Beginn seiner Rede verriet, veränderte es seine Vorstellungen von der KI. Die Frage Kann ein Algorithmus schöpferisch werden? müsse er allerdings mit Nein beantworten. Der Algorithmus generiert Sprache allein als Zweitverwerter aufgrund von Wahrscheinlichkeiten. Erst wenn er eigenständige Metaphern finden würde, die verändern, wie wir die Welt sehen, „so wie Proust oder Nabokov das konnten“, wäre er kreativ. Die Interaktion mit der KI war für den Schriftsteller dennoch faszinierend, bisweilen zauberisch.
Die „Stuttgarter Zukunftsrede“ wird vom Literaturhaus Stuttgart, Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart und Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart initiiert, gefördert von der Stadt Stuttgart und der Berthold Leibinger-Stiftung.
Die erste Stuttgarter Zukunftsrede in den Medien
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Autor: Klett Cotta Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 16.03.2021