Immer noch wach

Foto: Haymon Verlag
Foto: Haymon Verlag

Jung, lebenslustig, dann eine tödliche Krebsdiagnose. Was wird wichtig, wenn das Leben in Sichtweite enden soll? Und dann alles ein Irrtum ist? Fabian Neidhardts Roman "Immer noch wach" (Haymon Verlag/ Februar 2021) balanciert souverän zwischen dem Schock angesichts des prognostizierten Todes, heiterem Fatalismus und der Entschlossenheit zum Glücklichsein.

 

Noch ein paar Wochen Glück
Alex ist gerade 30 geworden, hat mit seinem besten Freund ein Café eröffnet, plant die Zukunft mit seiner Freundin Lisa. Und jetzt muss er sterben. Die Diagnose verändert alles, und Alex trifft eine überraschende Entscheidung: Er will die verbleibende Zeit auskosten, sich dann verabschieden und in ein Hospiz gehen.
Er schreibt eine Liste, steht vor der großen Frage, was wirklich wichtig ist, wenn die Lebenszeit abläuft. Mit wem möchte er seine letzten Tage verbringen? Was noch klären? Und was macht ihn eigentlich glücklich?
Sein bester Freund Bene und seine Freundin Lisa sind zunächst gar nicht einverstanden mit Alex’ Weg, möchten lieber bis zum Schluss beim ihm bleiben. Trotzdem versuchen sie, möglichst viele dieser kleinen Alltagsmomente mit ihm zu erleben, die plötzlich so kostbar sind – bis er sein Leben hinter sich lässt und sich auf den Weg macht an den Ort, an dem er sterben möchte. 

 

Das Licht vor dem Ende des Tunnels
Im Hospiz bezieht Alex sein letztes Zimmer. Er knüpft Kontakte, lernt Menschen kennen, die den kleinen Rest ihres Lebens hier verbringen, und er knüpft Freundschaften; vor allem zu Kasper, jenem störrischen alten Mann, der so gerne noch einmal die Welt umsegelt hätte.
Doch der Tod lässt auf sich warten; und dann überlegt das Schicksal es sich einmal mehr anders und schenkt Alex Lebenszeit. Aber wo anfangen, wenn man bereits abgeschlossen hat? Wenn man nicht einfach zurück kann ins alte Umfeld, weil man für die Menschen dort tot ist? Es ist der sterbenskranke und doch so lebendige Kasper, der Alex schließlich auf eine Idee bringt … 

 

Beglückende Momente in dunkeln Stunden
Du wirst sie von der ersten Seite an ins Herz schließen, Alex und seine Lieblingsmenschen Bene und Lisa. Und du wirst mit ihnen fühlen bis ins Innerste; die Verzweiflung, die Liebe, die Wut und die Hoffnung.


Fabian Neidhardts Debüt stellt dich vor große Fragen und große Trauer. Und es tröstet dich damit, dass es die kleinen Dinge sind, die am Ende wirklich bedeutsam sind. Und vielleicht auch gerade die, die dir selbstverständlich erscheinen: Wie dich deine Freundin weckt, wenn du schlecht träumst. Wie sie mit dir tanzt, auch wenn du bei der Verteilung des Rhythmusgefühls leer ausgegangen bist. Und wie dich dein bester Freund im Arm hält, wenn die Tränen kommen.
In leiser, eindringlicher Sprache erzählt Fabian Neidhardt eine Geschichte von Liebe, Freundschaft und der Kraft des Zusammenhalts – tieftraurig, herzerwärmend schön und vor allem immer: Mut machend.

 

Fabian Neidhardt, geboren 1986, ist Sprecher – auf der Bühne, bei Workshops für Kreatives Schreiben und im Radio-Mikro – sowie Geschichtenerzähler seiner eigenen, aber auch der seiner Figuren. Er studierte Sprechkunst und Kommunikationspädagogik sowie Literarisches Schreiben und absolvierte ein Volontariat beim Radio. Seit 2010 sitzt er als Straßenpoet mit Schreibmaschine immer wieder in Fußgängerzonen und schreibt kurze Texte auf Zuruf und stand 2014 er auf der Shortlist für den Indie Autor Preis. 2020 ist er Stipendiat des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg und hat nun mit „Immer noch wach“ ein bewegendes Verlagsdebüt vorgelegt.

 

 

Homepage des Autors: https://www.mokita.de/blog/splash/

 

 

Fabian Neidhardt

Immer noch wach

Roman

ISBN 978-3-7099-8118-4

268 Seiten, gebunden

€22,90*

Haymon Verlag

 

Fabian Neidhardts Romandebüt lässt uns die Trauer, die Liebe und Hoffnung seiner Figuren bis ins Innerste spüren. Sein Roman ist authentisch einfühlsam, traurig und doch leichtfüßig. Ohne den Tod zu negieren, feiert er das Leben mit Verve: Carpe diem, jeder Tag ist kostbar!

 

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Autor: Haymon Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 10.04.2021