Waldbrandgefahr im Frühjahr

Richtig handeln im Wald und Garten

Quelle: ERGO Group
Quelle: ERGO Group

22.04.2025

 

(München/ergo) - Bisher gab es in Deutschland noch keinen so verheerenden Waldbrand wie im Januar in und um Los Angeles. Doch auch hierzulande lodert es regelmäßig: In Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern wütete im Sommer 2019 der größte Waldbrand der Landesgeschichte, 1.200 Hektar Fläche standen in Flammen. Im Harz tobte kürzlich der bereits fünfte Waldbrand seit Jahresbeginn. Eine positive Veränderung ist nicht abzusehen: Die Zahl der Hitzetage hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bedingt durch den Klimawandel verdreifacht. Die dadurch entstehende Dürre fördert die Entstehung von Waldbränden. Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO, erklärt, wie sich jeder Einzelne so verhalten kann, dass er keinen Waldbrand auslöst. Sie weiß außerdem, wie sich Brände im „kleinen Wald“, dem eigenen Garten, vorbeugen lassen.

Immer höhere Temperaturen
Das vergangene Jahr war nicht nur in Deutschland das wärmste seit Messbeginn, sondern in ganz Europa. Die Durchschnittstemperatur lag 2024 0,3 Grad Celsius über der des Vorjahres. „Das mag nach wenig klingen, hat aber enorme Auswirkungen auf das Klima“, so Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO. „Und es droht der nächste Hitzerekord: Denn auch in diesem Frühjahr sind die Temperaturen so hoch, dass Behörden vielerorts bereits vor einer erhöhten Waldbrandgefahr warnen.“ Dabei hat die Waldbrandsaison gerade erst begonnen – und sie dauert noch bis Oktober.

Verzicht auf Rauchen, Glas und Feuer
Jeder hat die Pflicht, sich im Wald so zu verhalten, dass keine Waldbrände entstehen. Denn was vielen nicht bewusst ist: Mehr als die Hälfte davon werden von Menschen verursacht. Um sie zu vermeiden, gilt es, einige wichtige Verhaltensregeln zu beachten, erklärt Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO. „Spaziergänger sollten in Waldgebieten nicht rauchen und keinesfalls Zigaretten einfach wegwerfen, da bereits ein kleiner Funke ein Feuer auslösen kann. Flaschen oder andere Gegenstände aus Glas sollten sie nicht im Wald zurücklassen, da diese wie Brenngläser wirken und das trockene Unterholz entzünden können.“ Autofahrer sollten in Waldnähe nur auf ausgewiesenen Parkplätzen parken. Denn heiße Fahrzeugteile, insbesondere Katalysatoren, können trockenes Gras oder Laub ebenfalls leicht in Brand setzen.

Feuer nur an ausgewiesenen Plätzen
„Wer zeltet, sollte Lagerfeuer möglichst nicht in der Nähe des Waldrandes entzünden. Aus der Glut könnten Funken springen und leicht einen Waldbrand auslösen“, warnt Poll. Das Gleiche gilt für das Grillen: niemals im Wald oder in Waldnähe. Das gemütliche Beisammensein am Feuer darf nur an ausgewiesenen Grillplätzen stattfinden. Wer dies missachtet, muss mit einer empfindlichen Geldbuße rechnen.

Achtsam auch im eigenen Garten
Auch ein Garten ist ein kleiner Wald. Jeder Hausbesitzer kann selbst dafür sorgen, dass die Brandgefahr minimiert wird. „Der Garten sollte grundsätzlich hitze- und trockenresistent angelegt werden“, empfiehlt die Versicherungsexpertin. So spenden große Pflanzen wie Bäume und Hecken nicht nur Schatten, sie kühlen auch die Umgebung und den Boden. Poll empfiehlt Hobbygärtnern, dabei auf heimische und trockenheitsverträgliche Gewächse zu setzen. „Diese sind bei Hitze besonders widerstandsfähig und benötigen weniger Wasser und Pflege." Auch entsiegelte Flächen tragen zur Kühlung des Gartens bei, indem sie Regenwasser versickern lassen. Zudem gilt es, stets ein Auge auf die beliebte Feuerschale im Garten zu haben. Denn sie stellt eine potenzielle Brandgefahr da. „Hier ist Vorsicht geboten“, weiß die Expertin. „Die Schale sollte im ausreichenden Abstand zu Gegenständen, Bäumen und Sträuchern stehen.“ Aufmerksamkeit auch zu Hause im kleinen Wald zahlt sich aus: Für Gartenbesitzer und die Natur.

 

 


Autorin: Ergo; zusammengestellt von Gert Holle - 22.04.2025