17.03.2025
(München/ergo) - Sobald die Temperaturen steigen, ist das für Autofahrer ein Zeichen, ihren Wagen frühlingsfit zu machen. Dazu gehört auch der zweimal jährlich anstehende Reifenwechsel. Über den Sommer lagern Kfz-Besitzer den nicht benötigten Reifensatz oft in der Garage oder dem Keller. Ob diese Orte geeignet sind und worauf bei Temperatur, Position und Versicherungsschutz zu achten ist, erklären Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO, und Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO.
Die
Einlagerung richtig vorbereiten
Ein Reifenwechsel an sich ist fix erledigt. Alte Räder ab, neue wieder drauf und los geht die Fahrt. „Doch so einfach ist das nicht“, erklärt Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. „Damit die
Pneus lange fahrtüchtig bleiben, gilt es, die Einlagerung sorgfältig vorzubereiten.“ Dafür Räder und Felgen zunächst auf Beschädigungen wie Beulen oder Risse prüfen und die Profiltiefe checken.
Sind die Reifen nicht mehr verkehrssicher oder beträgt die Profiltiefe weniger als 1,6 Millimeter, ist es ratsam, sie zu entsorgen. Autofahrer, die ihre Reifen und Felgen einlagern wollen,
sollten diese nach dem Abmontieren gründlich reinigen. Um die Zuordnung beim nächsten Wechsel zu erleichtern, empfiehlt Schnitzler, die Position – vorne oder hinten, linke oder rechte Seite – mit
Kreide auf der Lauffläche zu notieren. Außerdem ist es sinnvoll, den Luftdruck um 0,5 bar zu erhöhen. Das gleicht den Druckverlust während der Lagerung aus und schont das Material.
Den
idealen Standort finden
Ein nicht benötigter Reifensatz ist nicht gerade platzsparend. Einen passenden Lagerort zu finden, ist für viele Autofahrer gar nicht so leicht. Zumal nicht jeder Ort für die empfindliche
Gummimischung der Räder geeignet ist. „Extreme Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Schmier- oder Lösungsmittel sowie Chemikalien können die Haltbarkeit der Pneus stark
beeinflussen“, erklärt der Kfz-Experte von ERGO. „Für die Einlagerung ist ein kühler, dunkler und trockener Ort am besten geeignet, beispielsweise der Keller oder die Garage.“ Autofahrer sollten
hierbei freie Rettungswege sowie weitere Brandschutzvorschriften einhalten. Wem zu Hause der Platz fehlt, der kann seinen Reifensatz bei vielen Autohäusern, Werkstätten oder Reifenhändlern gegen
eine Gebühr unterbringen. Schnitzler rät dann, ein Einlagerungsprotokoll anzufertigen, um Ärger vorzubeugen.
Auf die
Position kommt es an
Für die optimale Lagerung ist besonders die Position der Reifen ausschlaggebend. „Räder ohne Felgen sollten Autofahrer am besten hochkant aufstellen und alle vier bis sechs Wochen um 90 Grad
drehen“, so der Kfz-Experte von ERGO. Das schont das Material, verhindert eine einseitige Belastung und eine daraus resultierende Deformierung. Kompletträder sind hingegen am besten
übereinanderliegend auf einer ebenen Fläche unterzubringen. Alternativ eignen sich auch spezielle Felgenbäume, Regale oder Wandhalterungen für die Einlagerung.
Wie und wo
sind Reifen versichert?
Ein Großteil geht davon aus, dass alles, was sie im eigenen Keller oder der Garage lagern, automatisch über die Hausratversicherung vor Diebstahl oder Schäden durch beispielsweise einen Brand
geschützt ist. „Doch das ist ein Trugschluss“, so Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO. „Dies ist von den Vertragsbedingungen der abgeschlossenen Police abhängig.“ Ob die Versicherung bei
gestohlenen oder beschädigten Rädern leistet, kommt häufig auf den Einzelfall sowie die konkreten Lagerungsbedingungen an. Viele Teilkasko-Versicherungen schließen unter Verschluss eingelagerte
Reifen ein. Poll empfiehlt daher, die vereinbarten Leistungen umfassend zu prüfen. Auch in Werkstätten sowie bei Reifen- und Autohändlern können Autofahrer nicht immer davon ausgehen, dass ihre
eingelagerten Pneus versichert sind. Denn viele Betriebshaftpflichtversicherungen schließen sie ebenfalls aus. „Hier gilt daher: Lieber vorher nachfragen, um nachträglichen Ärger zu vermeiden“,
ergänzt die Versicherungsexpertin von ERGO.
Autorin: Ergo; zusammengestellt von Gert Holle - 17.03.2025