Angedacht: Wo sich Himmel und Erde begegnen

Foto: canva.com
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8.07.2024

 

Angedacht: Wo sich Himmel und Erde begegnen – von und mit Gert Holle

 

Endlich Urlaub – Zeit, um einmal tief durchzuatmen. Zur Ruhe kommen. Den Beruf, die Schule loslassen. In der Sonne liegen, irgendwo an einem wunderschönen Strand. Träumen, vom Paradies …

Da möchte ich auch gerne sein:  Dort, wo sich Himmel und Erde begegnen! Wo das ist? Eine Legende erzählt: Am Ende der Welt kann man diesen wunderbaren Ort finden. Nur muss man ihn suchen – und solange unterwegs bleiben, bis man ihn gefunden hat. Zwei Mönche sollen es gewagt haben. Sie haben ihre kleine, enge Klosterzelle verlassen und sich auf den Weg gemacht.

Wer sehnt sich nicht danach, seinen Lebensbereich einmal endlich hinter sich zu lassen! Unsere „Klosterzelle“, wie und wo sie auch immer sein mag: Die Familie, der Beruf, die Erwartungshaltungen …

Den beiden Mönchen sollen auf ihrer Wanderung viele Gefahren begegnet sein. Entbehrungen. Versuchungen. Sicher würde es uns auch so ergehen. Schließlich finden sie den verheißenen Eingang, ihr Tor zum Glück. Hier also soll es sein, was man „Paradies“ nennt? Sie klopfen an. Ihnen wird geöffnet – und sie befinden sich wieder in ihrem Kloster, in ihrer Zelle.

Wir verstehen: Der Ort, an dem sich Himmel und Erde begegnen, wo Gott uns greifbar nahekommt, befindet sich immer dort, wo wir jeweils sind. 

In einem Kirchenlied, das Wilhelm Willms geschrieben hat, heißt es:

„Weißt du, wo der Himmel ist, außen oder innen, eine Hand breit rechts und links. Du bist mitten drinnen.

Weißt du, wo der Himmel ist, nicht so tief verborgen, einen Sprung aus dir heraus, aus dem Haus der Sorgen.

Weißt du, wo der Himmel ist, nicht so hoch da oben, sag doch ja zu dir und mir, du bist aufgehoben.“


So scheint es, dass der Himmel ganz in unserer Nähe ist. Man muss ihn nur erkennen. Das im rechten Licht betrachten, was uns umgibt. Ob das gelingen kann?

„Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.

Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.

Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.“

 

 

Mit diesem Ausspruch des katholischen Theologen Lothar Zenetti wünsche ich Ihnen eine gesegnete Ferienzeit. Mögen sie Ihr Paradies finden …


Autor: Gert Holle -8.07.2024