Angedacht: Dann blüht uns allen wieder Gutes

Foto: canva.com
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1.07.2024

 

 

Angedacht: Dann blüht uns allen wieder Gutes – von und mit Gert Holle

 

Es blüht uns was – das fühlen wir – wir wissen es: Uns blüht nichts Gutes, weder in der Arbeitswelt, noch in der Umwelt … In Deutschland nicht oder in Europa … Kleine und große Kriege und Konflikte in der Welt, zu Hause. - Tagtäglich führen es uns die Medien vor Augen: Hunger am Horn von Afrika, die nicht schwindende Kluft zwischen Arm und Reich, Katastrophen, die uns in ihrer scheinbar zunehmenden Anzahl in eine fast endzeitähnliche Stimmung versetzen. Und wer ist daran schuld? Nicht eine von außen verursachte Erscheinung oder Gott! Immer häufiger heißt die Antwort: „Der Mensch!“

 

Wir fühlen uns ohnmächtig, die weltumspannenden Probleme, die uns in unserem Wohnzimmer berühren, zu lösen. Und wir spüren: Unseren gewählten Volksvertretern geht es nicht anders. Die Kirchen sprechen uns Mut zu: „Ihr müsst bei Euch zu Hause anfangen, die Welt zu verändern. Direkt vor Eurer Haustür!“ Doch wer fängt tatsächlich an? – Der Sänger Tim Bendzko, ein ehemaliger Student der evangelischen Theologie, ging in seinem wohl eher spaßig gemeinten aktuellen Lied „Nur noch kurz die Welt retten“. Andere Christen haben dagegen längst den Kopf in den Sand gesteckt und ihr Schicksal allein in Gottes Hand gelegt: „Da ist eh nichts zu machen …!“

 

Gerade der Ausbau der Medienlandschaft gehört zu den großen Errungenschaften unserer Zeit. Die Entfernungen sind durch Fernsehen und Internet geschrumpft, die Menschen in sozialen Netzwerken näher zusammengerückt. Und doch vermittelt uns die ständig wachsende Flut an Katastrophenbildern eben diese Schieflage einer vermeintlichen Endzeit. Wir sind kaum noch in der Lage die Oberflächlichkeit so mancher Meldungen einzuordnen, die uns zwar jede Neuigkeit zeitnah verkünden, doch die Hintergründe und deren Gesamtzusammenhang vorenthalten. Das Reißerische, das Schockierende steht im Vordergrund. So fristen die zahlreichen Aktivitäten, die gute Lösungen für schwierige Probleme herbeiführen, ein unerwähntes Schattendasein. Und das Ergebnis?

 

Frust, Depressionen, Resignationen… Wir schlucken das runter. Dann lassen wir das die anderen spüren, an der falschen Stelle. Und die machen dasselbe mit uns. „Ausgeliefert“, nannte der Hamburger Schriftsteller Wolfgang Borchert gleich nach dem 2. Weltkrieg dieses Gefühl. Aber: „Es gibt nichts Endgültiges auf dieser Welt!“ Und so erzählt er von der „Hundeblume“, dem gelben Löwenzahn hinter „grauen Mauern“, zwischen „toten Wänden“. Zeichen des Lebens. Mut zur Hoffnung in einer hoffnungsarmen Welt. - Jeder hat so seine kleine „Hundeblume“, „leuchtend wie winzige, unscheinbare Sonnen“. Man muss nur die Augen offenhalten, genau hinsehen, sie pflücken und verschenken. Vielleicht gelingt uns das, wenn wir Friedrich Nietzsches Rat beherzigen: „Man muss den Blumen, Gräsern und Schmetterlingen auch noch so nahe sein wie ein Kind, das nicht über sie hinweg reicht.“ Dann blüht uns allen wieder Gutes.

 

Eine gesegnete Woche wünscht Dir, Ihnen und Euch Gert Holle.


Autor: Gert Holle -1.07.2024