Angedacht: Wo du durchatmen kannst … - von und mit Gert Holle
Andrang an den „Last-Minute-Schaltern“. Dichtes Gedränge in den Abfertigungshallen, Autos im Stau, überfüllte Züge. Endlich raus aus dem Alltag. Es sind Ferien. Eintauchen in das, worauf man sich schon lange gefreut hat, hart erarbeitet! Und nun: Sehnsüchte – Hoffnungen – Erwartungen … Was werden wir finden? Erholung? Werden unsere Vorstellungen erfüllt?
Vielleicht sind wir auch nur auf der Flucht vor den Unsicherheiten, die uns ständig umgeben? Denn worauf können wir uns heutzutage eigentlich noch verlassen? Oft wissen wir das nicht. Die Zeiten ändern sich, ebenso unsere nächste Umgebung. Was kommt da noch alles auf uns zu? Von allen Seiten bedrohliche Nachrichten: Naher Osten, Ukraine. Das geht „unter die Haut“, macht Angst. Kein Wunder, dass die Sehnsucht nach „mehr Sicherheit“ stärker wird. Etwas Festes braucht der Mensch, einen Halt. Etwas, woran man sich aufrichten kann. So etwas wie den „guten Hirten“ in der Bibel: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück.“
Gottseidank gibt es noch Menschen, auf die man sich verlassen kann! Wir tun es, weil wir gute Erfahrungen mit ihnen gemacht haben, weil wir sie lieben. Das beste Beispiel für Verlässlichkeit ist Jesus. Auf ihn verlassen sich Menschen, weil sie sein Leben kennen. Weil seine Liebe und das, was er gesagt und getan hat, glaubwürdig ist. Durch ihn können sie auch an Gott glauben, auf den sich Jesus immer verlassen hat. Und er hat sich nicht geirrt damit.
Endlich Ferien! Urlaub! Ein tiefes Durchatmen: Hinter mir, was Last war oder Routine. Und jetzt Vorfreude auf das, was kommen mag: Begegnungen – Bekanntes vielleicht und noch nie Dagewesenes – in der Fremde und doch Zuhause. Wie werde ich wieder zurückkommen? Sicherlich nicht als gänzlich neuer Mensch, hoffentlich aber verwandelt: Gut erholt an Leib und Seele. Voller schöner Erinnerungen an das, was war – in guter Erwartung an das, was kommen wird.
Wie gut, wenn du einen Heimathafen hast, in den du zurückkehren kannst! Du weißt, wo du immer wieder ankommen darfst und Zuhause bist, wo immer es auch sei ... .Wo du auch weiterhin durchatmen kannst … Wo dein Schiff und du selbst überholt werden, um dann getrost wieder ablegen zu können …, um hinter dir zu lassen, was allzu sehr binden oder belasten würde an Vergangenem, an Schwerem und Schönem. Und du weißt, wohin du dich immer wieder wenden kannst. Es ist wie Gottes Liebe, … wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus …“. Wie gut, wenn du Menschen hast, die dir dieses Gefühl vermitteln: Vater, Mutter, Geschwister, Kinder, Freunde, Nachbarn, Kollegen … . Nicht mit der Absicht, dein Leben zu vereinnahmen, dich festzuhalten. Ganz einfach nur so: Heimat. Ein Zuhause in vorbehaltloser Liebe. In Armen, die nicht umklammern, sondern auch loslassen. Ein freibleibendes Angebot der Liebe und des Friedens.
Erholung hat etwas zu tun mit „innerem Frieden“. Wer den hat, der findet „etwas Schönes“ auch im grauen Alltag. Er freut sich – ganz gelassen – auf den Feierabend, das Wochenende, den Urlaub. Dann ist nicht nur das Ziel wichtig, sondern auch schon der Weg so etwas wie Erholung. Dazu muss man nicht unbedingt weit reisen. - In diesem Sinne wünsche ich Ihnen liebe Menschen in Ihrer Nähe, auf die Sie sich verlassen können.
Ihr Gert Holle
Autor: Gert Holle -3.08.2024