Es graut vielen. In den Gesichtern spiegelt sich wider: das Wetter, Sorge um persönliches Wohlergehen, die Zukunft. Alles grau in grau.
Mir fällt Nicolas Germanicos ein. Vor seinem winzigen Häuschen auf Samos. Er ist sehr alt. Und allein. Die Kinder in Australien, die Frau seit Jahren tot. Im Krieg ist er auch
gewesen. Sein gegerbtes Gesicht lässt ahnen, was er durchgemacht hat.
Aber: Es graut ihm nicht. Seine Augen verraten innere Zufriedenheit und Freude am Leben. Trotz allem!
Er lädt mich ein und schenkt mir von seinem Reichtum: seine Lebensgeschichte, leuchtend gelbe Blumen, duftendes Basilikum, köstliche Weintrauben und Orangen. Alles, was für ihn im
Augenblick am wertvollsten war. Er gibt Freude weiter und sie kommt wieder zurück. Und wir beide sind reicher geworden. Von Nicolas möchte ich lernen. Dann ist nicht mehr alles
grau in grau.