Angedacht: Europa bauen

Foto: canva.com
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Angedacht: Europa bauen– von Manfred Günther - gelesen von Gert Holle

 

Ein Christ hat Träume und Gedanken:
Will „Umweltschutz“ europaweit,
ein „Völkerbündnis“ frei von Schranken
und „Freiheit, Frieden, Einigkeit“...

So hegt er also hohe Ziele
und hält sich auch für engagiert!
Er weiß, wie er so denken viele,
was Hoffnung schenkt und motiviert. -

Derselbe Christ hat schon vor Wochen
mit seinem Nachbarn nebenan
die „Völkerfreundschaft“ abgebrochen;
was jeder leicht verstehen kann:

Ein Ast von Nachbars alter Eiche
beachtete die Grenze nicht,
bewarf mit Laub die Goldfischteiche
und nahm dem Rosenbeet das Licht.

So hat der Christ - in Notwehrlage! -
den Ast der Eiche abgeknickt.
Nun tobt der Krieg seit diesem Tage,
ein auch bewaffneter Konflikt!

Im Teiche schwimmen alte Dosen;
der Eichenbaum ist angesägt;
des Christen Beet zeigt nur noch Rosen
der Sorte, die nur Stiele trägt.

Doch will der Christ „Europa“ schaffen,
die „Einigkeit der Völker“ baun.
Nur reicht sein „Frieden ohne Waffen“
nicht weiter als zum Gartenzaun! -

Wir sehn, dass in die Ferne schweifen,
die neue Welt nicht schaffen kann.
Man fange, soll Europa reifen,
bei seinem nächsten Nachbarn an.

(Manfred Günther)


Autor: Gert Holle - 19.03.2024