Break the Chaines – eine Besinnung zum Welttag zur Beseitigung der Armut – von und mit Gert Holle
Liebe Freundinnen, liebe Freunde, am Welttag zur Beseitigung der Armut, wollen wir innehalten und darüber nachdenken, was es bedeutet, in einer Welt zu leben, in der mehr als 566 Millionen Kinder in Armut gefangen sind. Kinder, die hungern, die keinen Zugang zu Bildung haben, die keinen sicheren Ort ihr Zuhause nennen können. Armut ist nicht nur ein Mangel an Geld, sondern ein Mangel an Chancen, an Gerechtigkeit und an Hoffnung.
Der Song Break the Chains ruft uns dazu auf, nicht wegzuschauen, sondern hinzusehen – dorthin, wo das Leid am größten ist, wo Kinder die Folgen von Krieg, Hunger und Ungerechtigkeit tragen. In den Textzeilen hören wir von „Hunger, Angst und Dunkelheit“, doch auch von der Möglichkeit, diese Ketten zu brechen. Aber wie können wir das tun?
Biblische Perspektive:
Jesus selbst war ein Freund der Armen und Ausgegrenzten. Immer wieder begegnet uns in der Bibel die Aufforderung, den Schwächsten beizustehen. In Matthäus 25,35 sagt Jesus: „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen.“ Diese Worte zeigen, dass in jedem Menschen, der leidet, das Antlitz Christi sichtbar wird. Wer den Armen hilft, hilft Jesus selbst. Er stellt uns vor die Aufgabe, Gerechtigkeit zu schaffen – nicht nur durch große Worte, sondern durch konkrete Taten.
Die Bibel fordert uns auf, den Hungrigen zu helfen, die zu trösten, die in Not sind. Aber sie fordert uns auch heraus, die Strukturen der Ungerechtigkeit zu erkennen. In Jesaja 58,6-7 lesen wir: „Ist nicht dies ein Fasten, wie ich es liebe: ungerechte Fesseln zu lösen, die Knoten des Jochs zu öffnen, Misshandelte freizulassen und jedes Joch zu zerbrechen? Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus.“ Hier wird deutlich, dass Gott nicht nur einzelne gute Taten wünscht, sondern eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Philosophische Überlegungen:
Auch in der Philosophie finden wir starke Stimmen, die das Thema Gerechtigkeit und Armut ansprechen. Der Philosoph John Rawls beschreibt Gerechtigkeit als Fairness. Er fordert, dass wir uns die Welt aus der Perspektive der Benachteiligten vorstellen sollten. Was wäre, wenn du in Armut geboren wärst? Hättest du nicht das Recht, darauf zu hoffen, dass diejenigen, die mehr besitzen, dir helfen, ein würdiges Leben zu führen?
Jean-Paul Sartre erinnert uns daran, dass Freiheit nur dann wirklich Freiheit ist, wenn sie auch die Freiheit der anderen fördert. In einer Welt, in der Kinder hungern und keine Bildung erhalten, bleibt unsere Freiheit unvollständig, weil sie auf Kosten derer geht, die diese Chancen nie hatten.
Doch wie können wir diesem globalen Ungleichgewicht begegnen? Wie können wir den „Knoten des Jochs“ lösen und Gerechtigkeit für alle schaffen?
Unser Auftrag:
Es beginnt mit Bewusstsein. Wenn wir anfangen, die Welt mit offenen Augen zu sehen, erkennen wir, dass unsere eigenen Privilegien auch Verantwortung bedeuten. Wie der Song Break the Chains es ausdrückt: Wir dürfen uns nicht mit einer ungerechten Welt abfinden. Jeder kleine Schritt zählt. Wir können spenden, uns für fairen Handel einsetzen, politische Veränderungen unterstützen oder einfach achtsamer mit den Ressourcen umgehen, die wir haben.
Wir haben die Möglichkeit, Brücken zu bauen, statt Mauern zu errichten. Wir können Teil einer Bewegung sein, die den Kampf gegen Kinderarmut und Ungerechtigkeit zu ihrer Aufgabe macht.
Gott, du Vater der Armen,
du hast uns gezeigt, dass du in den Schwachen, den Hungrigen und den Ausgegrenzten zu finden bist. Öffne unsere Augen, dass wir das Leid in dieser Welt sehen, aber auch die Möglichkeiten, zu
helfen.
Schenke uns den Mut, die Ketten der Ungerechtigkeit zu brechen, wo immer wir können. Hilf uns, für die Kinder dieser Welt einzustehen – für ihre Rechte, ihre Bildung und ihre Zukunft.
Gib uns ein Herz, das liebt, Hände, die handeln, und den Mut, unsere Stimme zu erheben, wenn Ungerechtigkeit geschieht.
Sei du unsere Stärke auf dem Weg zu einer gerechteren Welt. Amen.
Segensspruch:
Der Herr segne dich und behüte dich.
Er öffne dir die Augen für das Leid der Armen und gebe dir die Kraft, für sie einzustehen.
Möge er dich führen auf dem Weg der Gerechtigkeit,
damit du Licht bringst in die Dunkelheit dieser Welt.
Der Herr sei mit dir, heute und alle Tage. Amen.
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Tipps zur Vorbereitung, die unnötige Stressfaktoren vermeiden
Aus dem aktuellen Zeitgeschehen heraus, spürt man überall die Intoleranz, die den ganzen Globus beschleicht. Ähnlich war es auch zur
Zeit Jesu, als Juden die Samariter hassten, sie mieden, Frauen verachtet wurden (Joh. 4 Vers 9) und Geistliche das einfache Volk verachtete (Joh. 7 Vers 49).
Jesus aber war ganz anders, er aß mit Sündern ( Lukas 15 Vers 2), war freundlich und tolerant, da er den Menschen die Liebe Gottes näher bringen wollte (Joh. 13 Vers 34). So können auch wir durch Liebe, eine Frucht des Geistes, offener zu anderen Menschen werden (1. Petrus 4 Vers 8). |
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Autorin: © Heidrun Gemähling; Foto: canva.com
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