19.02.2025
(Bad Marienberg/tk) - Gute Nachrichten für alle Eltern von stotternden Kindern und betroffene Erwachsene: Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet ihren Versicherten ab sofort die Möglichkeit, mit Hilfe der DELPHIN-Intensivstottertherapie ein stotterfreies Sprechen zu erlernen. Kürzlich unterzeichnete Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, einen Vertrag, der die Übernahme der Therapiekosten für die neue Intensivtherapie für TK-Versicherte bis zum 40. Lebensjahr beinhaltet.
Die DELPHIN-Intensivtherapie wurde bereits vor über 38 Jahren von der Logopädin Sabine Schütz entwickelt. Im ambulanten dreiwöchigen Intensivprogramm erlernen die Betroffenen eine neue Sprechweise, die alte Sprechmuster ersetzt und ein stotterfreies Sprechen ermöglicht. Die Therapie, deren Wirkung 2018 in Mainz wissenschaftlich bestätigt wurde, ist in dieser Form weltweit einzigartig und richtet sich an Kinder ab dem Grundschulalter und an Erwachsene bis 40 Jahre.
„Wir sind sehr glücklich über die Kooperation mit der Techniker Krankenkasse und die damit verbundene Anerkennung des Konzeptes“, erklärt Sabine Schütz, die gemeinsam mit ihrer Tochter Sonja Schütz die Logopädische Praxis für Stottertherapie in Bad Marienberg leitet. „Dieser Vertrag ermöglicht bundesweit stotternden Versicherten der TK die Kostenübernahme unserer Intensivtherapie. Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in unsere Arbeit“, so Sonja Schütz.
„Menschen, die stottern, erfahren vor allem im Kindes- und Jugendalter leider häufig Ausgrenzung und Mobbing. Die Sprachstörung kann für die Betroffenen daher sehr belastend sein. Wir unterstützen deshalb den neuen Ansatz der DELPHIN-Therapie, mit dem die Lebensqualität der Teilnehmenden deutlich verbessert werden kann“, so Jörn Simon. „Eine logopädische Therapie kann bei Stottern viel erreichen. Für Patientinnen und Patienten, die damit nicht weitergekommen sind, ist die neue Intensivtherapie da. TK-Versicherte können die Therapie in Anspruch nehmen, wenn sie mindestens ein Jahr lang eine logopädische Therapie zulasten der TK durchgeführt haben", ergänzt Simon.
Für die meisten Menschen ist sprechen so selbstverständlich wie atmen. Doch nicht jeder hat dieses Glück. Über 800.000 Menschen in Deutschland sind vom Stottern betroffen, darunter viele Kinder und Jugendliche, die oft einen langen Leidensweg hinter sich haben. Nicht flüssig sprechen zu können ist eine massive Beeinträchtigung des Lebens, vor allem für Kinder und junge Menschen. Ein normaler Schulalltag, Freunde treffen oder einfach mal zum Einkaufen gehen, ist für viele Betroffene unmöglich oder wird ihnen durch die Sprachbarrieren oder das Verhalten der Umwelt sehr schwer gemacht. Verunsicherung, Isolation, ein mangelndes Selbstwertgefühl, psychische Belastungen und Mobbing können die Folge sein.
„Der Zugang zu einer guten Stottertherapie ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Sprache ist Teilhabe – und niemand darf wegen einer Sprachstörung vom gesellschaftlichen, schulischen oder beruflichen Leben ausgeschlossen werden. Wir müssen sicherstellen, dass jede und jeder die Unterstützung bekommt, die sie oder er braucht und dafür leistet die DELPHIN Stottertherapie einen wertvollen Beitrag“, so Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz.
Mehr Informationen zur Therapie finden Hilfesuchende unter therapie-fuer-stotternde.de oder bei Instagram unter @delphin_stottertherapie