Demokratische Republik Kongo: Lage im Osten des Landes spitzt sich dramatisch zu

Missionar berichtet über humanitäre Krise und chaotische Zustände

Flüchtlingsfamilie in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu. © MONUSCO/Sylvain Liechti
Flüchtlingsfamilie in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu. © MONUSCO/Sylvain Liechti

12.02.2025

 

 

(München/acn) - Rund zwei Wochen nach der Besetzung der Stadt Goma im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda herrschen dort dramatische Zustände und andauernde Kämpfe. Wie der portugiesische Missionar Pater Marcelo Oliveira, der in der Region tätig ist, in einer Nachricht an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtete, seien bereits mehr als zweitausend Menschen getötet und Tausende verletzt worden. „Die Krankenhäuser sind überfüllt, und selbst Flüchtlingslager wurden angegriffen“, so der Comboni-Missionar.

Soldaten der M23 in der Demokratischen Republik Kongo. © MONUSCO/Sylvain Liechti
Soldaten der M23 in der Demokratischen Republik Kongo. © MONUSCO/Sylvain Liechti

 

 

 

In und um Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, bekämpfen sich die kongolesische Armee und die mutmaßlich von Ruanda unterstützte Rebellengruppe M23. Das Ziel von M23 sei, die wichtige Stadt unter Kontrolle zu bringen, erläuterte Pater Marcelo. Die Lage sei äußerst ernst, denn es bestehe die Gefahr, dass die Rebellengruppen auch in die Nachbarprovinz Süd-Kivu vorrücken. Derzeit gibt es diplomatische Bemühungen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, rief zur Beendigung des Konflikts auf.

Pater Marcelo Oliveira, Missionar in der Demokratischen Republik Kongo. © Kirche in Not
Pater Marcelo Oliveira, Missionar in der Demokratischen Republik Kongo. © Kirche in Not

 

 

Konflikt droht sich auszuweiten

Pater Marcelo berichtete von chaotischen Zuständen. So sei beispielsweise während der Kämpfe vielen Gefangenen aus dem Männerflügel des Zentralgefängnisses die Flucht gelungen. Viele von ihnen hätten den Frauenflügel angegriffen und die Insassinnen vergewaltigt. „Viele Frauen und Kinder wurden ermordet. Einige Gefangene setzten auch die Einrichtungen in Brand, und viele konnten den Flammen nicht entkommen.“

 

Auch die humanitäre Situation rund um Goma ist dramatisch. Der Flughafen, über den die Hilfen in die Stadt gelangten, ist geschlossen, nachdem er verwüstet wurde. Möglicherweise befinde sich auf dem Gelände auch noch Sprengmaterial, das noch nicht explodiert sei, erläuterte der Priester. 

 

Die Arbeit der Kirche gehe trotz der enormen Herausforderungen weiter, betonte Pater Marcelo. „Die Menschen müssen ständig fliehen. Selbst die Flüchtlingslager sind nicht sicher. Wir sind weiterhin bei den Menschen und versuchen, inmitten von Angst und Schmerz ein Zeichen der Hoffnung zu sein.“ 

 

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